Weiter geht es mit meinem Reisebericht
11.07.2006; Hinauf…
Heute stand der Monte Saccarello (2200 m, auch Kz 446) auf dem Programm. Von Triora ging es hinauf auf den Passo della Guardia (1461 m) und an der Südflanke des Monte Frontè (2153 m) entlang zum Colle del Garezzo (1795 m, Kz 448). Wie mit der Schnur gezogen liegt der Weg im grasbewachsenen Hang, links gehts 300 m hinauf zum Gipfel und rechts 1000 m hinunter ins Tal von Triora, um am Ende in einem Scheiteltunnel zu verschwinden.

Wie mit der Schnur gezogen

Ein gigantischer Ausblick
Über unzählige Querbuckel zur Wasserableitung ging es auf der anderen Seite wieder hinunter ins Tal. In Monesi haben wir uns noch einen Espresso gegönnt, bevor es wieder hinauf ging. Auf den Geschützstellungen des 2200 Meter hohen Monte Saccarello hielten wir dann unsere Mittagsrast. Das Ausblick ins benachbarte Frankreich ist grandios.

Picknick auf 2200 m
Bei der Abfahrt hatten wir dann mit Gegenverkehr der tierischen Art zu kämpfen.

Ein Zebra unter Schafen
Über den Passo Tanarello (2045 m, jetzt wieder Kz 446) ging es auf die Westumfahrung des Monte Saccarello, welche lange Zeit wegen Felsstürze etc. gesperrt war. Der Weg ist immer noch nicht einfach zu befahren; grobschottrig bis felsig, eng und ohne große Ausweichmöglichkeiten und die Reste von älteren Bergrutschen, welche mit den Autos umzirkelt werden mußten… Schön wars… ![]()

Lange gesperrt; die alte Grenzkammstraße

Ein großer Felsblock liegt immer noch auf der Straße, aber man kommt daran vorbei
Tagesabschluß war dann wieder in Triora, bei einem reichhaltigen italienischen Menü mit Ligurischen Vorspeisen, selbstgemachten Tortellinis, Lammkoteletten, Rinderfilet und Kartoffel-Gratin und zum guter Schluß noch Nachtisch und einen guten Grappa. Hmmm.

Triora, vom Colle del Garezzo aus gesehen
12.07.2006; …und hinfort
So, heute stand dann als Glanzstück der westliche Teil der ligurischen Grenzkammstraße (Kz 446) auf dem Programm. Bis Monesi nahmen wir den gleichen Weg wie am Vortage, nur etwas schneller, da wir die tollen Ausblicke ja alle schon kannten. Den Monte Saccarello ließen wir links liegen und schraubten uns langsam von 1800 m auf 2100 m hinauf. Ging es anfangs noch durch bewaldete Gebiete, so wurde der Wald immer spärlicher und machte dann Almwiesen und Felsen Platz. Die Krönung ist dann die Passage kurz vor dem Colle dei Signori (2111 m), wo die Trasse aus einer senkrechten Felswand heraus gearbeitet wurde. Wenigstens war die Stützmauer wieder repariert worden, bei meinem ersten Besuch hier oben fehlte da ein Stück und das Loch war mit Bohlen abgedeckt…

An der Baumgrenze

Felspassage; ein Stein brauch 3 Sekunden bis er untern aufschlägt…

Das Stückchen fehlte früher mal… Schauder!
Am Colle dei Signori machten wir dann wieder Rast, wobei wir noch einen gestrandeten Franzosen auflasen. Der Ärmste hatte sich mit seinem Motorrad (Honda Transalp ?) kurz hinter dem Col de la Boaire hingelegt und den Bremshebel dabei abgebrochen. Nun war er von dort aus 8 km durch die Steinwüste an der Punta Marguareis zum Rifugio Barbera gewandert nur um dort zu erfahren daß man ihm auch nicht helfen könne und er bis morgen warten müßte, damit ihn einer mit nimmt. So hat er die Nacht auf der Schutzhütte verbracht und stand bis Mittags im „Schatten“ der Hinweistafel, bis wir dort aufgekreuzt sind. Wir haben ihn erstmal zum Mittag essen eingeladen und seinen Sonnenbrand mit Salbe versorgt. Ich habe ein wenig meinen Vitara aufgeräumt und die Kühlbox nach hinten verstaut und schon hatte ich einen Mitfahrer bis nach Tende, mit dem ich mich angeregt unterhielt. Die Schaukelei im Vitara schien ihm aber garnicht so zu behagen und ich hatte immer Angst, daß mein Gast plötzlich Seekrank wird. Die Abfahrt vom Tendepass wollter gar nicht geniesen… ![]()

Schon wieder bei der Mittagspause

Die Straße verfällt so langsam

Steinwüste

Haarnadelkurve am Col de la Boaire

Fort Central in Sicht
Über die Tendepassstraße (1871, Kz 444) ging es hinunter nach Tende zum Kaffeetrinken und dann weiter nach Saint Dalmas de Tende zu unserem heutigen Nachtquartier im Hotel le Prieuré. Französisches Menü mit Salat und Fisch…
12.07.2006; Teer
Heute ging es wieder zurück nach Italien. Über den Vallon de Castérine (1719 m, Kz 548) pirschten wir uns entlang des Nationalparks Mercanttour und der Baisse de Peyrefique (2040 m, Kz 549) seitwärts an den Colle di Tenda heran. Am Fort de la Marguerie (1842 m), der unvermeidliche Zwischenstop mit herrlichen Ausblicken auf das Fort Central und die Kehren der Tendepasstraße.

Gruppenbild an der Baisse de Peyrefique

Fort Central vom Fort de la Marguerie

Unter Kehrengruppe der Tendepassstraße
Nach der Mittagsrast am Fort Central ging es dann auf der italienisch Seite des Tendepasses (1871, Kz 444) wieder hinunter ins Tal und auf Asphalt über Limone Piemonte, Vernante, Borgo San Dalmazzo nach Demonte. Nach einem erfrischenden Eis in den Arkaden des Städtchens fuhren wir dem Vallone dell Arma hinauf. Dies ist einer der Einstiege hoch zur Maira-Stura-Kammstraße (2418 m, Kz 438). Leider ist auch hier schon wieder alles asphaltiert, wahrscheinlich wegen des Giro de la Italia oder so, denn am Colle dei Morti (2481 m, Kz 437) (Pass der Toten ?) steht ein Denkmal für den verstorbenen Radrennfahrer Marco Patani.

Vallone dell Arma

Heldenverehrung
Da es etwas zu regnen anfängt sind wir über die gute Straße gar nicht traurig. Über den Colle d’Esischie geht die Fahrt an einigen Almen vorbei über Mármora nach Ponte Mármora ins Maira-Tal. Kurz vor den heutigen Ziel, dem Hotel Londra in Accéglio, genehmigen wir uns noch eine Erfrischung in Form eines Bierchens.

Almidylle
Das Abendessen fiel nicht ganz so üppig aus wie die letzten Tage, aber verhungert ist auch keiner.
Einen Teil hab ich noch…
Mottek

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