...der Name ist Programm...

Kategorie: VFF Alpentour 2010

VFF Alpentour 2010.1

Hallo Leute;

Ich muß doch mal langsam anfangen, unsere Reiseerlebnisse von unserer ersten VFF-Alpentour nieder zu schreiben, sonst ist ja gleich wieder Frühling und die Saison geht schon wieder los…

Wer meine Reiseberichte kennt, weiß, wie sie immer anfangen: Zu spät!
Es reicht eben nicht den Wecker zu stellen – man muß ihn auch einschalten… 😈
Also mit reichlicher Verspätung ging es morgens los und auch auf der Autobahn konnte ich nichts davon wieder gutmachen. So wurde aus unserem frühen Treffen um 17:00 Uhr im Hotel Malamot am Lac du Mont Cenis halt eben nur ein kurzer Plausch vor dem Abendessen.
Unterwegs erhielt ich dann auch noch von EightRocks die Nachricht, daß ihn sein Chef lieber arbeiten lassen wolle. Schade drum, daß er nicht kommen konnte, aber so brauchte ich mir auch keine Sorgen mehr um abgerissene Spoiler etc. machen. Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile…
…obwohl ich immer noch davon überzeugt bin, daß ein NGV unsere Tour auch geschafft hätte…

Nach dem Einchecken und einem ersten Bierchen ging es dann gleich zum gemütlichen und nahrhaften Teil des Abends über…


Feierabendsbier vorm Alpenglühen…


Die Hauskatze war die Ruhe in Person…


Allen hat’s geschmeckt…

Nach einer geruhsamen Nacht und ausgiebigen Frühstück (na ja, was der Franzose eben so als Frühstück bezeichnet…, wenigstens gab es genügend Kaffee…), ging es am nächsten Morgen dann gleich auf die Piste, die praktischerweise direkt am Hotel anfängt.
Durch das Geisterdorf, in dem sich mittlerweile wieder etwas Leben zeigt, ging es hinauf zum Fort de Variselle. Um ihm einen motorisierten Besuch abzustatten, was mittlerweile nicht mehr gestattet ist, liefen uns dann doch zuviele Passanten herum, so daß wir es lieber liesen.
Und sogleich begannen auch die Unwägbarkeiten einer solchen Tour: Die Strecke um den See herum war gesperrt und deshalb begaben wir uns gleich unterhalb der Festung auf den Weg in Richtung des Lac de Roterel (Denzel, Ausgabe 23, Kennziffer 473).
Wenn man nicht kann was man will, muß man wollen, was man kann… 😈


Erste Herausforderungen…


„Grober Schotter“…

Wir nutzten dann auch gleich die Gelegenheit für ein nettes Gruppenbild – weiß der Teufel, wer den ersten Tag heil übersteht… 😈


Gruppenbild mit Damen…


Serpentinen über dem Lac de Roterel…

…und als ob man es geahnt hätte: die ersten technischen Probleme verdarben einem den Tag…
Yves „Uhrmacherfahrwerk“ fiel auseinander und mußte erstmal wieder instand gesetzt werden. Wie kann man auch nur eine Verlängerung der vorderen Stoßdämpfer mit einer M5er Madenschraube sichern wollen? Mit einem 3mm-Imbusschlüssel „festgezogen“… Arrrrgh!

Auf italienischer Seite ging es nun auf Asphalt über Moncensio hinab nach Susa. Einkaufen, volltanken und ein Käffchen auf der Plazza standen auf dem Programm…
Zudem benötigte ich ein neues Taschenmesser – irgend etwas vergisst man immer zu Hause…


Einkaufsbummel durch Susa…

Nach Susa ging es dann zu unserem Höhepunkt des heutigen Tages – wortwörtlich…
Bei Salbertrand verließen wir die Landstraße und schlugen uns ins Gelände, hinauf zum Monte Pramand (Kz. 393). Eng am Berg schlängelt sich die Straße – oder besser der Pfad – hinauf bis zum Fort Pramand auf 2162 m. Den Abzweig zum Monte Jafferau lassen wir rechts liegen, wir wollen ja morgen auch noch etwas zu tun haben.


Bergsträßchen…


…und ein Rudel Vitaras darauf…

Die letzten Meter haben es noch einmal so richtig in sich: handtuchschmal und in engen Kurven windet sich der Weg bis hinauf zum Fort. Oben dann geht es zum krönenden Abschluß noch hinauf auf das Dach der Anlage. Dem meterdicken Beton macht das nichts aus und das Panorama ist einfach gigantisch….


Auffahrt zum Fort Pramand…


Vitaras in Reih und Glied…(Panoramabild)

Auf dem geräumigen Vorplatz schlugen wir dann unser Lager auf. Zwei Landy-Fahrer gesellten sich dann noch mit dazu und so machten wir es uns gemütlich. Unsere Herren versuchten sich dann im Grillen und verheizten mal auf die Schnelle die Hälfte unserer Grillanzünder – natürlich ohne nachhaltigen Erfolg. Die späteren Tage hatte ich dann ein schärferes Auge darauf…
Irgendwie schafften die Grills es dann doch etwas Wärme abzugeben und so ging es ans Zubereiten unseren ersten Nachtmal, draußen in der Wildnis…
Gesättigt, bei kühlem Bier und Lagerfeuer ließen wir dann den Tag ausklingen…


Yves hatte den Vitara voll geladen…


…bist du nicht willig…


Lagerfeuerramontik…

…wird fortgesetzt…

]V[ottek

VFF Alpentour 2010.4

…der vorerst letzte Teil…

Irgendwie war bei allen die Luft draußen und die ganze Mannschaft schwächelte. Fünf Tage Offroad-Tour, fünf mal auf dem Boden oder im Dachzelt campen, fünf mal das Zelt auf- und wieder abbauen, fünf mal Hunger schieben, bis der doofe Grill endlich soweit ist…
…die Tage hatten ihre Spuren hinterlassen.
Also sollte heute ein gemütlicher Tag folgen und am Abend wollten wir uns dann ein nettes Hotel als Unterkunft suchen. Michael und Vanessa, Yves und Jasmin bekundeten zudem, daß sie ansich mittlerweile genug Berge gesehen und Schotter gefahren hätten und sie sich dann am nächsten Morgen auf den Heimweg machen wollten. Zudem sei das Budget ziemlich aufgebraucht und unterwegs wolle man nicht um Benzin betteln…
OK, dann schauen wir mal, ob wir noch was hübsches finden können und zum Nachmittag hin wurde dann wieder das Hotel Malamot auf dem Col de Mont Cenis angepeilt.

Erstmal durfen sich Micheal und Yves beim Abspülen so richtig nützlich machen. Zuvor hatten wir noch die Nudelreste vom Vorabend in die Pfanne geworfen… Lecker…
…da nächste Mal gibt es nur noch Pasta… 😉


Spüldienst…

Mit nur noch vier Vitaras ging es wieder hinunter ins Tal und nach kurzer Irrfahrt fanden wir den Einstieg in das Valle Argentera (keine Kz. ;-)). Eine Schotterpiste zog sich immer am Laufe eines Flüsschens tief in ein liebliches Tal hinein. Die Wiesen und Auwälder scheinen bei den Einheimischen als Campplätze sehr beliebt zu sein, aber ohne daß sich aber das Gedränge und Chaos wie auf einem Campingplatz abzeichnete. Na gut, Duschen gab es hier sicherlich auch nicht…


Ein liebliches Tal…


Gut, daß keiner einen Anhänger dabei hatte…

Zum Ende hin wurde es immer enger und schroffer, der Weg wurde steiler und links und recht stürzten sich Wasserfälle in die Tiefe. Über einige Serpentinengruppen ging es auf einsame Alm auf 2400m Höhe. Dort durften wir einem modernen Cowboy (=Kuhhirte) bei der Arbeit zusehen, auch wenn es einigen dabei bange um ihren Vitara wurde…


Hier läuft noch viel Wasser den Berg hinunter…


Moderne Cowboys…


Die Kuh wird doch wohl nicht…


Schöner Ausblick…

Leider war der Weg eine Sackgasse (oder Gott-sei-Dank, denn eine Weiterfahrt nach Süden war nicht eingeplant…) und so ging es auf ihm wieder zurück. Ich finde solche Situationen gar nicht so schlimm, da man manchmal bei der Rückfahrt viel schönere Ausblicke hat, als bei der Hinfahrt und die einem im ersten Augenblick gar nicht so aufgefallen sind.


Nein, kein Bildschimhintergrund von M$…


Grüne Täler…

Nach dem Strapazen mit dem Aufstieg auf die Alm genehmigten wir uns erstmal ein kleines Fußbad…
Eine Furt im Bach bot sich dazu geradezu an… 😉


Michael…


Yves…


und ich…

Anschließen ging es noch auf einen Kaffee auf eine bewirtschaftete Almhütte am Berg.
Bevor die Einheimischen anfangen für ihre tollen Wege eine Maut zu erheben, gehe ich lieber regelmäßig vor Ort einen Kaffee trinken und lasse so meinen Obulus da und bekomme noch dazu ein schwarzes Heißgetränk… :hinweis:
So ist allen gedient und keiner muß sich ausgenommen fühlen.


Die letzen Meter Schotter…


Kaffeepause…


Ein letzter Blick zurück…

Die Abfahrt von der Alm hatte es auch noch mal in sich, aber nachdem auch diese gemeistert war ging es durch liebliche Valle Argentera zurück auf Asphalt.


Einmal noch den Berg hinunter…


…und dann nichts wie weg…

Über Landstraßen führte der Weg nach Cesana, Oulx, Exilles und Susa um von dort aus wieder dem Col de Mont Cenisi zu erklimmen. Ein Besichtigung der Festung von Exilles, ein riesiger Steinquader mit bewegter Geschichte mitten im Susa-Tal mußte leider entfallen – die Mädels waren nicht mehr wach zu bekommen…


Wer schläft der sündigt nicht…


…wer vorher sündigt, schläft nachher besser… 😈

Leider war unser anvisiertes Hotel aber schon ausgebucht – Straßenbauarbeiten an der Passtraße und die Bauarbeiter hatten sich ausgerechnet unsere Bleibe ausgesucht. So ging es flotten Schrittes hinunter auf die französische Seite nach Lanslebourg-Mont-Cenis, wo die Eltern der Hotelbetreiber auch noch ein Haus haben.
Endlich wieder ein richtiges Bad, eine eigene Dusche und ein Klo zum sitzen – man wird nach so einer Tour etwas anspruchsloser…
…ein richtiges Bett und vor allen Dingen – WLAN… 😉

Nachdem die ersten Urlaubsgruß-e-Mails versendet waren, der Dreck von der Pelle geschrubbt war ging es dann ins Ort zum Abendessen. Es tat richtig gut mal nicht stundenlang auf den Grill warten zu müssen und auch der Abwasch interessierte einem nicht mehr. Ein richtiges Luxusleben…

Am nächsten Morgen ging es dann ans Abschiednehmen Michael und Vanessa, Yves und Jasmin zog es wieder in die Heimat. Ich empfahl ihnen zwar noch eine schöne Route über die Alpenpässe, aber ich glaube sie hatten genug von den Bergen und zogen die öde Autobahn durch die Täler vor.

Na gut, ich bekomme ja keinen Urlaub mehr, aber nichts desto trotz hatte ich noch ein paar Tage Zeit, bevor ich wieder zu Hause antreten mußte. So habe ich mich also dort unten noch ein wenig umgeschaut, was für schöne Strecken es noch dort zu fahren gibt…
…mal schauen – übernächstes Jahr…


…wie gemalt…


kalenderbildwürdig…

Don’t panic…
Die letzten solo Tage liefere ich euch auch noch nach, aber erstmal brauche ich eine schöpferische Pause. Ich bitte um Verständnis…

]V[ottek

VFF Alpentour 2010.3

Weiter geht’s…

Der nächste Tage sollte uns weitere Höhepunkte bescheren, genauer eine ganze Kette von Höhepunkten – genannt die Asietta-Kammstraße (Kz. 404).
Meine Worte vom Vortag haben wohl doch etwas bewirkt, jedenfalls ging es diesmal Ruck-Zuck und die Zelte waren eingepackt und die Autos abmarschbereit. Nur noch schnell den Campingplatz bezahlen und ab nach Oulx (keine Ahnung wie man das ausspricht…) zum einkaufen und Vorräte auffüllen – für die nächste Übernachtung war keine Dusche eingeplant.
Hinter Oulx fuhren wir durch das häßliche Wintersportort Sauze d’Oulx, an der Kapelle Notre Dame des Broussailles und an vom Skizirkus verwüsteten Landschaften vorbei zum Colle Basset (2424m), unseren Einstiegspunkt in die „Assietta“.


Auf der anderen Talseite waren wir vorgestern…


Im Verkehsschilderaufstellen nähern sich die Italiener deutschen Standards…

30km lang zieht sich der Weg auf Höhen zwischen 2000m und 2500m durch die Berge – einfach nur gigantisch…
Links und rechts hat man Ausblicke in das Susa- und das Chisone-Tal, wo 2006 große Teile der olympischen Winterspiele statt fanden.
Ich laß am besten einfach nur die Bilder sprechen…


…rechts wieder die Pyramide des Mont Chaberton…


einsame Wege…


…ziehen sich an der Bergflanke entlang…


Mittagsrast an einem Himmelsauge auf 2500m Höhe…

Nach einer Mittagsrast an einem Hillelsauge auf auf 2500m Höhe gings es dann weiter zu dem der Straße seinen Namen gebenden Testa dell‘ Assietta. Hier fand 1747 eine Schlacht zwischen Franzosen und Spaniern auf der einen und Italienern und Östereichern auf der anderen Seite statt. Später warfen dan die Spanier die Franzosen aus ihem Land und die Italiener die Österreicher – so ist das eben mit den Verbündeten…
„Respektiere deine Feinde – da weist du wenigstens auf welcher Seite sie stehen…“
Jedenfalls gehört diese Schlacht zum Gründungsmythos der Italiener, weswegen dort oben ein Obelisk und Schautafeln stehen.


Schlachtendenkmal auf dem Testa dell‘ Assietta (2567m)…


..da hinten geht die Straße weiter…

Weiter gings auf dem schmalen Weg gen Osten…


Ein Rudel Vitaras…


Stau auf der Assietta…

Am Ende der Piste gönnten wir uns erst einmal einen Kaffee und kauften leckeren Käse auf der Alm, bevor wir noch einen Abstecher auf den Colle delle Finestre (2176m) (Kz. 401) unternahmen. Die Jungs mussten natürlich gleich in die Unterwelt der dortigen Festung rein klettern – ohne richtiges Licht dabei ein waghalsiges und gefährliches Unterfangen.
Ich blieb mit den Mädels draußen – einer musste sich ja um sie kümmern, sollten die Kerle nicht mehr zurück kommen… 😈


Kaffeepause…


Auf dem Festungsdach…

Endstation unseres heutigen Tages sollte ein Rastplatz an der Straße nach Fenestrelle sein. Da wir mit dem Zeltaufbau noch warteten, bis der spärliche Verkehr vollends zum erliegen kam, genoß jeder die Abendstimmung auf seine Weise – die einen nahmen ein Sonnenbad, ein anderer nutzte das Fotolicht und andere schraubten an ihrem Auto… :work:


…drei Damen vom Grill…


Fotolicht…

Dann wurde der Grill angeworfen, die Zelte aufgeschlagen, das obligatorische Lagerfeuer entzündet und wir ließen den Abend gemütlich ausklingen…

Leider hatte wir am Vortag lesen müssen, daß die Assietta Mittwoch für den motorisieren Verkehr gesperrt sei. Mist, so mußte ich mir eine neue Route für den nächsten Tag zurecht legen. Zunächst ging es dann hinunter nach Fenestelle mit seiner riesigen Festung, die sich über dem kompletten Gebirgshang hinunter zog. Leider gab es keine Führungen oder so etwas. Benny und Yves wären ja gerne mal die 800m lange Treppe innerhalb der Festungsmauern hinauf gelaufen, gleichwohl wie Yves auch leider die ganze Tour über keinen geeigneten See für sein Hochgebirgsbad fand… :bae:
Also beschränkten wir uns auf einen Kaffee und fuhren weiter zum zweiten wichtigen Tagesordnungspunkt: Zigarettenholen… :jump:


…Nein, hier gib es keinen Einlaß…


Festung Fenestrelle, die größte in Europa…

Mehrere Versuche die Hauptstraße nach Sestriere (Kz. 403) zu verlassen scheiterten, so daß wir frustriert bis nach Cesana Torinese durchfuhren um unser Glück am Logo Nero (Kz. 405) zu versuchen. Der See war komplett mit Italienern überlaufen, aber der Weg schraubte sich weiter in die Berge und wir fuhren ihm hinterher. Nach einem Abstecher zu einem Hochplateau, der sich leider als Sackgasse entpuppte ging es in einer Runde über den Colle Bercia zu einer Lichtung mit tollem Ausblick nach Sestriere und Cesana, dort wollten wir unser Nachtlager aufschlagen.
Benny und Simone trennten sich hier von uns – zwei Nächte ohne Dusche waren einfach zu viel…


Schotterpisten…


…und Vitaras…

Leider meinten auch die Fliegen, daß dies ein schöner Ort sei, aber als es dann kühler und dunkler wurde verschwanden diese auch wieder. Zur Abwechslung gab es einmal Pasta – irgendwann hängt einem das Gegrillte einfach zum Halse heraus…


Die Fliegen lieben wohl die Wärme…


Pasta satt…


Campplatz in luftiger Höhe…

…wir fortgesetzt…

]V[ottek

VFF Alpentour 2010.2

So, weiter gehts…

Die Nacht war relativ frisch. Kein Wunder, waren wir ja auch auf stolzen 2162m über N.N.
Spät nachts zeigte das Thermometer nur noch 7°C an. Trotzdem war am Morgen kein Murren zu vernehmen und auch am Vortage war keine Beifahrerin angsterfüllt aus dem Auto gesprungen…
Nundenn, das versprach noch eine interessante Tour zu werden – ich hatte da auch schon anderes erlebt… :cafe:

Nach dem Frühstück, mit herrlichen Blick auf das im Dunst unter uns liegende Susa-Tal, wurde der Camp-Platz noch aufgeräumt (Das einzige was wir hinterlassen wollten war ein guter Eindruck…) und es ging weiter zum Fort auf dem Monte Jafferau (Kz. 394).


Frühstück…


Das Susa-Tal im Morgendunst…

Die Landy-Fahrer wollten uns zwar noch mit ein paar Schauergeschichten über zu überquerende Leitplanken und so auf die Strecke einstimmen, aber auch davon ließen wir uns nicht verwirren, genauso wenig wie von einigen Wanderer, die behaupteten die Straße sei durch einen Erdrutsch gesperrt.
Den schmalen Wiesenweg ging es wieder hinunter, mit einem tollen Blick auf den Mont Chaberton, der leider nicht mehr anfahrbar ist.
Wie immer war dann alles halb so schlimm. Der Erdrutsch war locker zu überfahren und an dem Leitplankenloch kämen die schmalen Vitaras auch ohne Hilfe noch vorbei.


Blick auf den Mont Chaberton…


Erdrutsch…


…und die Leitplanke…

Durch den berühmt-berüchtigten Tunnel hindurch stiegen wir dann in schwindelerregende Höhen auf 2801m hinauf.
Respekt vor den Radfahrern, die sich dort mit eigener Muskelkraft hinauf plagen. Kein Respekt, wenn einige Verkehrsteilnehmer glauben, der Weg würde ihnen alleine gehören…
Das ist halt eines der Probleme, die man hat, wenn man sich am Wochenende in die Berge begibt – tausende von Einheimischen haben alle die gleiche Idee…


Hier wächst nicht mehr viel…
…aber gerade deswegen muß man aufpassen, wo man rum fährt


Die alten Geschützstellung laden zum erforschen ein…

Die Straße ist nun bis hinauf zum Fort ausgebaut und nördlich davon wartet jetzt ein geräumiger Parkplatz.
Die Abfahrt nach Bardonecchia war nur mit einem einfachen Fahrverbot belegt – dies wird allgemein als Haftungsausschluß interpretiert, aber nicht als ein „richtiges“ Verbot…
Aaaaalso, wenn wir nun schon mal da waren und die Strecke hinunter nicht wirklich verboten…
…dann fahren wir sie eben mal… …wir waren ja nicht zum Vergnügen dort… 😉

Bilder davon habe ich allerdings keine. Es ging steil und steinig an den Liftstationen vorbei in die Tiefe. Ich war froh, als wir alle heil unten ankamen.
Daraufhin genehmigten wir und erst einmal eine zünftige Brotzeit in einer dortigen Berghütte. Zudem mußten wir die Tour neu planen, da ich ansich nicht mit einem Abstieg nach Bardonecchia gerechnet hatte. Derweil fesselte der Wirt unsere Gruppenmitglieder nicht nur mit alkoholisierten Zuckerlies, sondern auch noch mit richtigen Stricken. :popcorn:


Fesselspielchen…


Hinunter nach Bardonecchia…

Auf vielfachen Wunsch einzelner Personen nach einer Dusche, wurde dann auf dem Campingplatz hinter Mezelet, unterhalb des Col de l’Echelle (Kz. 492) Quartier bezogen. Gut, daß es Sonntagabend war und die Dauercamper sich so langsam wieder verzogen. Dennoch war das Chaos, besonders bei der Anmeldung typisch italienisch…
Nachdem das endlich geklärt war, wurde dann der Grill angeworfen und wir konnten zum gemütlichen Teil des Abends über gehen: Auto schrauben…
…bin ich denn mit Jeepers unterwegs? :work:


…noch nie so viele defekte Vitaras gesehen…


Bennies Tarnzelt – auf ’nem Campingplatz…

Am nächsten Tag stand nun der Colle Sommemeiller (Kz. 395) auf dem Programm und wir beschloßen einen weiteren Tag auf dem Campingplatz zu bleiben. Es passte einfach gut in die Routenplanung und am Abend lockte eine Pizzeria mit etwas Abwechslung zur Grillerei…
Leider wollte das Wetter nicht so recht und in den Bergen ballten sich bedrohlich die Wolken, so daß ich etwas zur Eile drängen mußte. Nachdem wir uns noch im Städtchen mit lebenswichtigen Gütern (Zigaretten ) eingedeckt hatten ging es dann endlich in die Berge hinauf – wenn auch nicht mehr alle folgen wollten…


…die Wolken drücken über die Berge…


Serpentinen über dem Rifugio Scrafiotti…

Zwischendurch muckte nochmal Yves Stoßdämperverlängerung. Na Mahlzeit, das würde mir noch fehlen, daß jemandem in diesen Serpentinen ein Rad abfällt…
Also nochmal alles richtig angezogen und auch die Sicherungsschraube mit dem 3mm-Imbus-Schlüssel festgewatzt… (wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten… )


…die ominöse Sicherungsschraube…


…es fehlt jetzt nur noch Leonardo und etwas schmalzige Musik…

Weiter zog sich der Weg durch eine Wüste aus Stein, Eis und Wind, bis wir durch ein riesiges Geröllfeld hindurch den Endpunkt der Route erreichten. Mittlerweile sind die Reste des Rifugio beseitigt und eine Holzbarriere verhindert eine Weiterfahrt auf den Fahnenhügel.
Ok, dann machen wir aus der Not eine Tugend und laufen ein paar Meter…


Steine, Steine, Steine…


Schotterhalde…

Auf 3008m erwartet uns dann der Lac de Sommeiller…
…nur zum Baden war keinem zu mute… 😉


Guppenbild vorm Lac Sommeiller…


…und hier die Arbeitstiere…

Auf der Rückfahrt machten wir noch Station im Rifugio Scarfiotti und nahmen dann noch einen Kaffee in Bardonecchia. Der Regenschutt belastete uns dann auch nicht mehr, wir waren ja wieder gesund vom Berg herunter gekommen.
Abends gab es dann die versprochene Pizza, dazu noch, italientypisch, Nudeln als Vorspeise. Bier und Grappa rundeten dann das Ganze ab, so daß wir dann alle Mann, satt und zufrieden, ausgequatscht und wieder verbrüdert uns in unsere Zelte verkrochen.

Am nächsten Tag erwartete uns dann das nächste Highlight…
…ähem, hatten wir eigentlich nicht die ganze Zeit ein Highlight nach dem anderen?…

…wird fortgesetzt…

]V[ottek

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