So, weiter geht’s…
07.05.2007; Endlich Gelände
So, der Wetterbericht sah günstig aus – das Regengebiet verflüchtigte sich nach Nordosten und wir wollten nach Südwesten – passt! Die Sonne kam auch schon wieder raus und es versprach ein schöner Tag zu werden.
Noch schnell ordentlich gefrühstückt, bei dem Preis war das einfach ein Muß, die Autos beladen, anschließend noch eine Stadtrundfahrt durch Szolnok und ab auf die Landstraße. Nach wenigen Kilometern nutzten wir dann die erstbeste Möglichkeit in eine kleine holprige Straße abzubiegen, noch ein bisschen Asphalt und dann lag sie vor uns – eine wunderhübsche Sandpiste mit großen Wasserlöchern aber trotzdem noch sehr festen Untergrund. Wie geschaffen für Vitaras und große Buben… 😈

Hinein! Sprach Wallenstein…

Lauter strahlende Gesichter
Es dauerte mindesten Zehn Minuten, bis ich das Grinsen wieder aus dem Gesicht bekam 😀 und auch die Störche schauten ganz irritiert.

Von einem Ohr zum Anderen

Wilde Tier schauen dich an
Juhu, endlich wieder etwas anderes als Teer unter den Rädern, so könnte ich stundenlang weiter fahren. Kompasskurs Südwest und ab durch die Mitte – Puszta wir kommen!.
Südöstlich von Kecskemét machten wir dann unsere obligatorische Mittagsrast und schauten dabei ein paar herumirrenden Perlhühnern zu. Da ich noch auf keiner Speisekarte in Ungarn Perlhuhn gesehen hatte, fragte ich mich wann und wo die ganzen Viecher angeboten werden…

Wo geht es hier weiter?

Antreten zur Mittagspause
Danach setzten wir wieder Kurs Richtung Kecskemét – meinem Vitara dürstete es…
Vollgetankt kämpften wir uns durch die Stadt, um nach einer kleinen Kaffeepause die letzten Kilometer zu unserer heutigen Unterkunft offroad zurück zu legen. Wolfgang hatte Zimmer auf der Sarlóspuszta geordert und so fuhren wir auf weichen Sandpisten und durch lichte, duftende Akazienwälder unser Ziel an.
Sogar BMW nutzt diese Location, so heißt das heute im PR-Neusprech, für ihre Enduro Trainingstouren, was ein Rudel Motorräder bezeugte, welche auf dem Gelände herum standen.

Lichte, duftende Akazienwälder

Etwas für die Motorradfreaks
Abendessen auf der Puszta, den Motorrad-Fuzzies beim Briefing zugeschaut und bis zum Rauswurf im Netz gesurft… Ruckzuck war der Abend auch schon vorbei.
08.05.2007; Puszta pur
Daß Siggi und Heinz früher nach Hause mussten war schon vorher klar und daß Erika sich anschließen wollte und Wolfgang und mich dann alleine in Ungarn zurücklassen würde bereitete mir auch keine Kopfzerbrechen. Ansich war der Tag als Ruhetag geplant und wir wollten nur “ein bisschen Gelände machen”, aber die Damen (ich denke Heinz wäre auch noch gerne einen Tag geblieben… :twisted:) hatten beschlossen gleich den Rückweg anzutreten.
So galt es am Morgen Abschied zu nehmen und die nächsten Tage zu zweit zu verplanen. Wolfgang hatte es übernommen, für Gunther Schneider von Ventura-Tours eine Route durch die Puszta und dann weiter über die Donau in Richtung Westen, zu erkunden.
Also noch mal kurz in die Karte geschaut, die Ärmel hoch gekrempelt und los ging’s.
Nach einem Kurzbesuch im hauseigenen Sandloch fuhren wir vorbei an Mangalica-Schweinen und untermotorisierten Gefährten in einem großen Bogen, um einige Naturschutzgebiete herum in Richtung Kiskörös, um die Stadt wiederum in einem Bogen nördlich zu umgehen. Dabei schauten wir neben der Befahrbarkeit der Pisten auch nach Möglichkeiten um bei schlechtem Wetter einen Imbiss im trockenen nehmen zu können.

Dünen-Feeling in Ungarn

Wie auf der Abschußrampe

Mangalica-Schweine – Colesterinfrei und lecker 🙂

Zwei PS reichen auch – Begegnung der Dritten Art
An der Donau angekommen checkten wir einen idyllischen Picknic-Platz und die Fahrzeiten der Donaufähre. Dann ging es zurück nach Kiskörös um sich dort das Vinum Hotel anzuschauen.

An der Donau
Das dem Hotel angegliederte Restaurant hatte geschlossen und so begaben wir uns in die Stadt um etwas zum Essen zu suchen. Seltsamerweise fanden wir rund um den Hauptplatz der Stadt sechs Bankautomaten, aber kein einziges Restaurant; als ob man Geld essen könnte…
Eine kleine Pizzeria erlöste uns dann von unserem Hunger. Auf den letzten Metern unseres Heimweges fing es dann an zu regnen – ein schlechtes Omen.
09.05.2007; Eine Schlammschlacht
Es regnete die ganze Nacht und am nächsten Morgen waren dann unsere Autos blank geputzt – dafür lag der Dreck auf dem Hotelparkplatz… 🙂

Einmal nur Außen bitte…

Auch die Kleinen machen Dreck
Also gefrühstückt und nichts wie weg und mit der Fähre über die Donau. In Paks fanden wir auch recht schnell den Weg um die Stadt in Richtung Westen zu verlassen, aber die Straßen wurden immer schmaler, bis sie irgendwann in Feldwege übergingen und sich die ersten Wasserlöcher vor uns auftaten. Der in der Karte eingezeichnete Weg war nicht da, wo er sein sollte, also fing die Sucherei an…

Wolfgang beim verhandeln mit dem Fährmann

Die ersten Wasserlöcher
Wir nahmen einen Weg nach Nordwesten, am Waldrand entlang. Aber alle unsere Versuche über den angrenzenden Höhenrücken in Richtung Westen zu kommen waren zum Scheitern verurteilt. Die Staubschicht, welche normalerweise die Wege bedeckt, waren durch den Regen zu einer hochfeinen Schlammschicht geworden, so daß die Fahrzeuge wie auf Schmierseife fuhren und zum Teil nicht mehr beherrschbar waren. Zeitweise bewegte sich mein Vitara diagonal vorwärts: Linkes Vorderrad und rechtes Hinterrad hingen in je einer Fahrspur und die beiden übrigen Räder fanden gerade so Halt auf dem Mittelstreifen. Also Rückzug…

Mehr schlingern als fahren

Verdiente Kaffeepause
Nach der Tortur hatten wir uns erstmal einen Kaffe verdient. Über Teer ging es dann weiter zu ein paar Teichen, wo es eigentlich nur galt Fünf Kilometer bis zu nächsten Straße zu überbrücken. Ihr könnt es wohl schon ahnen: – Keine Chance! Nach mehreren vergeblichen Versuchen, einmal landete Wolfgang sogar in einem Misthaufen und konnte sich nur mit Mühe und Not dort wieder heraus befreien, gaben wird den Versuch auf – bei dieser Witterung war mit unseren Autos und einem angemessenen Arbeitsaufwand kein Durchkommen!

So ein Mist…

Wildsau
Es war einfach zu riskant nur mit unseren beiden Wagen sich in die Schlammhölle zu wagen. Wenn sich Wolfgang mit seinem Patrol festgefahren hätte, hätten wir schon meinen Vitara eingraben müssen um einen verläßlichen Anschlagpunkt für seine Winde zu bekommen. Einen Tag später und ohne zwischenzeitlichen Regen hätte die Sache vielleicht ganz ausgesehen…
Auch einen letzten Versuch brachen wir lieber rechtzeitig ab, heute war einfach nicht unser Tag!

Rauf war einfacher als runter…
In Högyész reinigten wir unsere Fahrzeuge vom gröbsten Dreck und machten uns, über die neue Donaubrücke bei Szekszárd, auf den Weg nach Nemesnádudvar, wo wir und in der Knáb Panzió angemeldet hatten. Wolfgang und ich waren hier schon ein paar mal zu Besuch und wurden so vom Hausherren freudig empfangen, auch wenn der Ärmste noch mit dem Ausschachten eines Abflußrohrgrabens beschäftigt war.
Am Abend ging es dann du Fuß durch das Kellerdorf zu einem kleinem Restaurant an der Hauptstraße. Auf dem Heimweg fängt man dann, ob des herrlichen Sternenhimmels oder des genossenen Weines, das philosophieren an…
Fortsetzung folgt…
]V[ottek

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